Oft denke ich an unseren Stiftungsnachmittagen darüber nach, wie ich in einem weit entfernten Land die Menschen dort mit ihrer Sprache und Kultur erleben würde. Ob ich mich verständigen könnte, ohne die Landessprache zu beherrschen? Würde mir das Erlernen schwer fallen trotz mancher Lektionen und trotz eines Übersetzungsprogrammes in meinem Handy?
Monique aus Kamerun, Basima aus Syrien, Volodya aus der Ukraine gehören seit längerer Zeit zu unserer Stiftungsgruppe. Sie kommen zu uns, um ehrenamtlich tätig zu sein. Wir sind inzwischen freundschaftlich miteinander verbunden. Eine große Hürde haben wir jedoch stets zu überwinden: die deutsche Sprache. Sie ist sprichwörtlich eine schwere Sprache. Eine einfache Regel müssen wir immer beachten: Wir sprechen langsam und mit vielen Gesten. Das ist mitunter sehr erheiternd.
Am 5. November hat uns Zeit-Stifterin Erika Gertler ein Buch vorgestellt, in dem uns humorvoll dargestellt wird, wie wir hierzulande sprechen. Das war eine Lektion für beide Seiten. Wir, die wir mit der deutschen Muttersprache aufgewachsen sind, drücken uns oft nicht gut aus oder zweideutig. Da ist die Verständigung noch schwerer zu bewerkstelligen.
Mit seinem Buch „Deutsch für alle“ will uns Abbas Khider ermuntern, unsere eigene Ausdrucksweise in der deutschen Sprache zu erneuern. Es ist gar nicht so schwer, deutlich und langsam zu sprechen und die Worte gut zu wählen. Seit mehr als zehn Jahren sind Menschen aus verschiedenen Ländern bei uns in der ZeitOase zu Gast und zuhause. In dem lebendigen Stimmengewirr fühlen wir uns wohl. Wenn wir aufeinander Rücksicht nehmen, lehren und nicht belehren, wenn wir miteinander lernen, dann können wir tatsächlich einander verstehen. M. Diehl






